Die Entwicklung Worblingens in den letzten 70 Jahren
Lichtbildervortrag mit Ottokar Graf
Freitag, 28. Oktober, 20.00 Uhr
Suburbanisierung (englisch suburban – am Stadtrand) oder Stadtflucht ist die Abwanderung städtischer Bevölkerung oder gar Funktionen in das städtische Umland. Diese Entwicklung die auch in unserer Gemeinde Rielasingen-Worblingen in den letzten 40 Jahren enorme Veränderungen im gesellschaftlichen wie auch im Erscheinungsbild der Ortschaften gebracht hat, wollen wir anhand dieses Lichtbildervortrages über den Ortsteil Worblingen, näher betrachten.
Zumeist parallel mit der Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs ist ein Prozess der städtischen Lebens- und Siedlungsweise auch in unserem Dorf zu beobachten. Die Abwanderung zahlreicher Stadtbewohner aus Singen und die Zuwanderung aus anderen Ballungsgebieten führte innerhalb von wenigen Jahrzehnten zu einer Art Auflösung der einst geschlossenen Dorfgemeinschaft. Dieser schnell gewachsene Wohn- und Schlafort ist heute, trotz der politisch noch funktionierenden Unabhängigkeit, eine Art Trabantenstadt der nahen Kernstadt Singen. Die funktionale Verflechtung zwischen Stadt und „Dorf“ wird bis heute über den Anteil von Pendlern definiert, nicht zuletzt ergibt sich dies aus den ganz erheblichen Leistungen die die Stadt für das Umland erbringt, ohne dafür allzu großen finanziellen Ausgleich zu erhalten. Man denke hier nur an die weiterführenden Schulen etc. Aber auch für die Dorfgemeinschaft brachte diese Entwicklung manche Veränderung mit sich; so eine absolute Verknappung des Baulandes, eine extreme Zunahme der Flächeninanspruchnahme, eine extreme Zunahme der Pendlerbewegungen, einen enormen Anpassungsdruck auf sonstige Infrastrukturen (Schulen, Kindergärten, Freizeitangebote).
Ganz besonders prägnant waren die Auswirkungen aber im Hinblick auf die soziostrukturellen Probleme, z.B. Konflikte zwischen zugezogener und alteingessener Bevölkerung, der Verlust regionaler und kommunaler Identität, sowie für jedermann sichtbar die Überformung, Auswucherung und oft auch verunglückte Art der Baupolitik bezüglich der alten, gewachsenen Siedlungsstrukturen.
Um diesem historischen Vorgang etwas näher zu kommen zeigt Ottokar Graf anhand eines reich bebilderten Vortrags die Entwicklung der Gemeinde Worblingen von einem einst kleinen Bauerndorf zu einer der größten „Stadtrandgemeinden“ im Landkreis Konstanz.
Ort: Katholisches Pfarrheim St. Nikolaus, Worblingen
Keine Gebühr, keine Anmeldung!