Von „Ritterburgen“ und „Felsenfesten“

Burgen, Schlösser und Festungen im Hegau vom Mittelalter bis zur Burgen-Romantik des 19. Jahrhunderts
Vortrag von Dr. Michael Losse am 17.11. um 20 Uhr im kath. Pfarrheim Worblingen

Dem verklärten Mittelalterbild der Romantik des 18./19. Jh. entstammt der Begriff „Ritterburg“; die heutige Burgenforschung nennt den mehr oder weniger wehrhaften, repräsentativen Adelswohnsitz des 11.-15. Jh. in (Mittel-)Europa „Adelsburg“. Sie war Wohnsitz einer Adelsfamilie, deren Herrschaftsbasis Grundbesitz/-herrschaft und Lehen bildeten. Die Burg war Zentrum ihrer Politik und Verwaltung, sie „besetzte“ das Umland optisch und zeigte, wer im Lande herrscht. Adelsburgen waren, entgegen der Einschätzung vieler Burgenforscher des 19. Jh., keine oft umkämpften Wehrbauten, die ihr Umland militärisch „beherrschten“. Neben Adelsburgen gab es weitere Burgentypen, z.B. Kreuzfahrer-, Trutz-, Belagerungs- oder Garnisonsburgen. In einem reich bebilderten Vortrag wird der Burgen- und Festungsforscher Dr. Michael Losse die Geschichte des Burgenbaues im Hegau von den Anfängen über die Wandlungen zu Schlössern und Festungen in der frühen Neuzeit und die romantische Verklärung dieser Bauten im 19. Jahrhundert auf Basis neuester Forschungsergebnisse schildern.